Individualfahrten mit dem Auto fallen bei der Klimabilanz drastisch ins Gewicht. Gabriel Bachner, Volkswirt am Wegener Center für Klima und Globalen Wandel an der Universität Graz, hat einen konkreten Lösungsvorschlag: den Umstieg auf den Bus oder den Zug. Damit das auch im ländlichen Raum funktioniert, müssten aber Car-Sharing-Konzepte deutlich ausgebaut und günstiger gemacht werden. „Mit einem mietbaren E-Auto, das an den Tagesrändern PendlerInnen zur Verfügung steht, um damit vom Wohnort bis zur nächstgelegenen Öffi-Anbindung zu kommen, und das in der Zwischenzeit von anderen Dienstleistern – etwa Post oder mobiler Pflege – genutzt wird, wäre der Umstieg insgesamt attraktiver. Geichzeitig wäre das E-Fahrzeug sehr effizient genutzt. Das macht auch volkswirtschaftlich sehr viel Sinn“, so der Forscher.
Ganz anders sieht es im urbanen Raum aus: „In der Stadt kann jedeR zu Fuß gehen, die Öffis oder das Rad nutzen“, betont Bachner. Außerdem rät der Experte, die Notwendigkeit des physischen Transports von A nach B immer zu hinterfragen. Fast alle Amtswege lassen sich inzwischen digital erledigen, Telearbeit wird immer beliebter, berufliche Meetings oder sogar wissenschaftliche Konferenzen können zumindest teilweise auch online stattfinden.
Was für Geschäftsreisen gilt, betrifft aber auch den Urlaub: laut VCÖ hat der Flugverkehr in Österreich im Jahr 2018 mit rund 2,61 Millionen Tonnen so hohe CO2-Emissionen wie nie zuvor verursacht. WissenschafterInnen rund um den Globus sind sich einig: „Passagiere müssen weltweit ihre Flüge umgehend und drastisch einschränken.
Wie aber könnte nun eine Reise, die das Gewissen entlastet, tatsächlich aussehen? „In Europa nimmt man am besten den Bus oder die Bahn und sucht sich eine nachhaltig zertifizierte Unterkunft“, rät Leonard Röser, Absolvent der Umweltsystemwissenschaften an der Universität Graz und Autor einer Studie zum nachhaltigen Reisen in Österreich. Bei den Unterkünften sollten außerdem lokale Anbieter internationalen Hotels vorgezogen werden.